Sein Blick galt den finsteren Blättern, die durch den leichten Wind in Spiralen durch die Luft tanzten und raschelnd auf dem Boden aufsetzten. Kurz fuhr seine Hand durch sein Haar und ein paar der rabenschwarzen Strähnen entglitten dem Halt und brachten ihn dazu, ungewollt mehr als einmal zu Blinzeln. Schnell schob er sie beiseite und widmete seine Aufmerksamkeit wieder den Gräbern, die sich vor ihm ausbreiteten. Seid Jahrzehnten war er nicht mehr hier gewesen und er könnte sich in diesem Moment dafür peinigen. Auch wenn dies sein Bruder übernehmen würde, wenn er erfährt, wo der Halbdämonin gerade war. Schulterzuckend beendete er den Gedanken und sein Blick untersuchte die Steine nach der gezielten Form. Sanften Schrittes betrat er das dunkle Gebiet und brauchte einige Zeit, um den abgesplitterten, ovalen Stein zu finden, der die Aufschrift "Minaria" trug. Unbewusst schluckte er und atmete langsamer als gewohnt aus. Bloß ihr Name hatte seine Gedanken wieder in Aufschwung geraten lassen. Seine blasse, fast schon weiße, Hand strich vorsichtig über die Splitter und entstaubte das Denkmal. Wieso hatte man sie überhaupt begraben? Sie war ein Dämon. Ihm fiel auf, dass er nicht viel von ihrer Familie wusste. Vielleicht waren sie ja doch religiös? Wer wusste das schon. Ein kleiner Windzug kam auf und seine Kleider begannen zu flattern, womit ein Rascheln entstand. Das würde ein harter Abend werden. Er legte die schwarzen Rosen nieder auf das kleine Stückchen Erde. Doch lange konnte er in seinen Gedanken nicht schwelgen, denn eine unangenehme Stimme durchbrach diese. Er stieß ein Seufzen aus, wandte sich auf den Hacken um und verschwand in der Dunkelheit.